Beim Thema Milch scheiden sich die Geister. Die einen behaupten, dass sie eine wichtige Quelle für Kalium und Kalzium ist, andere wiederum behaupten, dass Milch krebserregend ist. Das Thema Milch ist somit ein umstrittene Angelegenheit. 

Viele von euch haben vielleicht mitbekommen, dass ich früher fast ein Jahr lang vegan gelebt habe. Aber gewisse Lebensumstände, wie der kurze Umzug zu meinen Eltern aufs Land, der Aufenthalt in Chicago und der Aspekt, dass mir Käse, Eier, Fisch und Fleisch einfach schmeckt, haben entgegen gewirkt. 

Ich habe seit der Pubertät ständig mit Problemhaut zu kämpfen und einiges ausprobiert. In diversen Foren und Youtube-Videos habe ich gehört, dass Milchprodukte die hormonelle Akne fördern sollen. Dies ist einer der Gründe warum ich seit einem Monat keine Produkte aus Milch mehr zu mir nehme. Doch es hat eigentlich auch noch andere Gründe, die ich hier zum allgemeinen Verständnis kurz anführen möchte. 

Wozu dient Milch?

Alle weiblichen Säugetiere besitzen Milchdrüsen um damit ihr Neugeborenes zu säugen. Das Neugeborene nimmt dadurch Nährstoffe auf, die für ihre Entwicklung von großer Bedeutung sind. Jede Milch ist den Bedürfnissen der Säuglingen angepasst. Sie ist umso proteinreicher, je schneller das Neugeborene wachsen soll. So enthält Kaninchenmilch mehr Eiweiß als die von Kühen oder Menschen. Ein Kaninchenjunge soll in den ersten 6 Tagen sein Gewicht verdoppeln, so sind in der Muttermilch 10,4% Eiweiß enthalten. Ein menschlicher Säugling hat 180 Tage Zeit sein Gewicht zu verdoppeln, daher besteht die Milch aus nur 1,2% Protein. Ein Kalb soll in den ersten 47 Tagen auf das Doppelte seines Gewichts kommen, weshalb die Muttermilch mit 3,3% Protein versehen ist. Kuhmilch ist somit den Bedürfnissen von Kälbern angepasst. Das Kalb soll rasch in der Natur mit der Herde mithalten oder gar Raubtieren entkommen können, weshalb ein schnelles Wachstum und ein starker, rascher Knochenaufbau von Nöten ist. Hierbei spielt die Entwicklung des Gehirns keine große Rolle. 

Anders bei Menschenkindern. Diese sind lange bei der Mutter, sind somit geschützt. Vor allem die Gehirnentwicklung steht anfangs im Fokus. Milch ist somit nicht gleich Milch. Muttermilch ist außerdem nicht nur daran angepasst um welche Säuglingsart es sich handelt, sondern auch individuell auf das Alter des Säuglings. So passt sie sich perfekt der Entwicklung und den Bedürfnissen der verschiedenen Lebensmonaten an. 

Mensch und Milch

Somit stellt sich die Frage, wie es dazu kam, dass Menschheit auch die Muttermilch anderer Säugetiere zu sich nimmt. Von Natur aus ist der Mensch nämlich kein geborener Milchtrinker, weshalb auch heutzutage noch eine Vielzahl an Menschen eine Unverträglichkeit auf den Verzehr von Milch aufweisen. Es wird vermutet, dass dieser Stoff wahrscheinlich nur von Säuglingen verdaut werden kann, die noch Muttermilch zu sich nahmen. Schuld dran ist die Laktose, der Milchzucker. Vor allem in Südost- und Zentralasien ist die Unverträglichkeit von Milch und Milchprodukten weit verbreitet. Das rührt wahrscheinlich daher, dass sie den Umgang mit Milch nicht gewohnt sind, da sich die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) gegen den Verzehr von Milch nach dem Abstillen ausspricht. 

Entwicklung des Milchkonsums

Der Mensch ist die einzige Art, die die Muttermilch anderer zu sich nimmt. Der Konsum von Milch und Milchprodukten hat sich im Laufe der Zeit enorm verändert. Es wird vermutet, dass der Mensch seit zirka 12.000 Jahren Tiermilch zu sich nimmt.Der Mensch hat begonnen Milch zu konsumieren, als man „sesshaft“ wurde und Haustiere zu zähmen begann. Milch war nie als Lebensmittel für Erwachsene gedacht. Vor rund 7500 Jahren passten sich die Europäer an Laktose an und sicherten somit das Überleben künftiger Generationen. Doch heute „brauchen“ wir sie dazu nicht mehr.

Doch das Konsumverhalten hat sich drastisch geändert. Vor allem in den letzten Jahrzehnten. Milchprodukte werden heutzutage durch komplizierte Behandlungen hergestellt. Die Eiweißzusammensetzung jeder Kuh ist, wie oben bereits erklärt, individuell und enthält andere Proteine. Die Moderne Milchwirtschaft vermischt die Milch von hunderten, gar tausenden Kühen und kreiert einen Eiweißcocktail, der zusätzlich durch das Pasteurisieren, dem Haltbarmachen von Milch, den natürlichen Zustand zerstört. Dies kann das menschliche Immunsystem überfordern. 

Alternativen 

Es gibt heutzutage schon einige Milch-Alternativen. Ich bevorzuge vor allem Mandelmilch und Kokosjoghurt. Von veganem Käse bin ich nicht so der Fan, da in diesem meist viele Koservierungsstoffe, Stabilisatoren und Zeugs drinnen ist, dass ihn ähnlich wie Käse schmecken lässt… Aber ich finde die Angebote für Milchersatz und Joghurtersatz echt eine Bereicherung für mein Leben! 🙂

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